Gebrauchsanleitung
für
die Verwendung von voll aufgebauten HSC* Kunststoffrähmchen
von
Stephan Braun, Garafia, San Miguel de La Palma
(Übersetzung
aus dem Englischen durch Roland Gaggstatter)*HSC
= Honey Super Cell
www.lapalmamiel.com
Vorwort
Dee
Lusby in Arizona brauchte 20 Jahre um
eine kleine Biene zu züchten,
dank ihrer Hilfe benötigte
ich nur 6 Jahre.
Mit
den HSC-Rähmchen ist es jetzt möglich, dieses Vorhaben in
wenigen Monaten zu erreichen.
Viele
Kleinzellen-Imker in USA nutzen diese Rahmen um die Größe
ihrer Bienen sehr schnell zu reduzieren.
Ich habe diese Rähmchen
erworben und kann Ihnen nun ein Starterset anbieten,
um
sehr schnell Varroa resistente Bienen zu bekommen.
Das Set
besteht aus 5 HSC-Modulen und 5 vorgeprägten Wachsmittelwänden
mit 4,9 mm Rastermaß,
1 Königinnenkäfig und
eine Königinnen-Fluglochsperre.
Das ist das erste mal, dass
ich mit diesem außerordentlich nützlichen und effektiven
System arbeite.
Ich mag überhaupt keine Kunststoffe in den
Beuten.
Aber das stellt einen Kompromiss dar und die HSC-Rähmchen
bleiben ja nur einige
wenige Brutzyklen in der Beute, man spart
jedoch jede Menge an Zeit zur Reduzierung der Bienengröße.
Hier
will ich aufzeigen, was in den drei Beuten vorging, welche ich am
21. Juli 2007 mit normal großen Bienen und 5
HSC-Rähmchen bestückte.
Vorbereitung der HSC
Damit
die Bienen die Kunststoffwaben besser annehmen,
muss man die
HSC-Module mit etwas Wachs einreiben, dünn Honig aufstreichen
und
mit einer Zitronengrasöl-Lösung einsprühen.
Das
Zitronengrasöl ist u. a. ein vorzügliches Lockmittel zum
Schwarmfang.
man
muß ein Königinabsperrgitter am Eingang anbringen,
das
verhindert daß, die Königin entkommen kann.
Jetzt
kommen die 5 HSC-Rähmchen in einen Ablegerkaten zusammen mit der
im
Königinnenkäfig eingesperrten Königin. Der
Käfig ist mit festem Futterteig
(Honig + Puderzucker) zu
verschliessen, damit die Königin nach einer gewissen Zeit
durch
Verzehr des Teiges befreit wird.
WICHTIG! Die Königin muss ALLEIN in ihrem Käfig sein, d.h. ohne zusätzliche Bienen.
21.7.07
Die
neue Beute muss am Standort von der alten Beute aufgestellt werden,
sofern es keine anderen „normalen“ Bienen da hat, oder
alternativ mindeststens in 3 km Entfernung
vom alten Standort,
daß die Bienen nicht zum alten Stock zurückkehren.
Jetzt
werden normalgroße Bienen auf eine Vorlage vor dem
Flugloch abgeschüttelt (shakedown).
Diese strömen dann
in die neue Beute ein.
Hiernach ist ein Absperrgitter am Flugloch
anzubringen um das Entkommen der Königin zu verhindern.
Bis
das Volk stark genug geworden ist, muss man mit Honig zufüttern,
ca. 250 g alle zwei Tage.
Kein
Zucker!!!!
Ich
füttere mit einem umgestülpten Honigglas in dessen
Deckel
sich eine Menge kleiner Löcher befindet.
Die
drei Beuten habe ich am 21.Juli 2007 präpariert.
Bereits
am 27. Juli 2007 waren schon bestiftete Zellen zu sehen.
Das
ist eine einjährige Königin - Tochter der Königin
10R.
Der zweite Ableger hat eine neue Königin, auch Tochter
von 10R.
Die verwendeten Bienen sind große, bis dahin noch
nicht verkleinerte Bienen.
Beachten
sie die Größe der Königinnen - sie sind sehr
klein.
man kann es gut sehen im Vergleich zu den noch großen
Bienen.
Am
29. Juli 2007 größte Hitze 42,7°C.
Ich
musste stündlich Wasser auf die Begattungskästen sprühen,
weil das Wachs anfing zu schmelzen, ich auch.
Für
die drei HSC-Beuten war dies jedoch keinerlei Problem.
Am
4. August 2007 hörte das Brutgeschäft in den 3
Beuten wegen der enormen Hitze von 42,7°C auf.
Zwei Beuten
haben jetzt frisch gelegte Eier, in der dritten fehlt die Königin.
Ich hatte wegen der enormen Hitze die Sperrgitter am Flugloch
entfernt.
Vielleicht ist deswegen eine Königin entflogen oder
gar wegen der großen Hitze verendet.
So brachte ich eine neue begattete Königin in die 3. Beute.
17. August 2007
Sie
haben schon Brut, nicht übermäßig perfekt aber o.k.
Man kann sehen, dass sie den Kunststoff nicht allzusehr mögen.
Aber es ist gut so wie sie arbeiten.
Es hat bereits neue
Bienen, welche in den kleinen Plastikzellen gewachsen sind
und
ich habe festgestellt, dass die neuen jungen Bienen tatsächlich
viel kleiner sind.
Hier war es ziemlich windig, die Bienen konnten
nicht so viel fliegen.
Durch die ausschließliche
Honigfütterung mangelte es ihnen an Pollennahrung.
Hierdurch
schränkten sie die Eiablage ein. So fing ich an mit Pollen und
Honig zu füttern.
25.September 07
Der
Brutzustand hat sich nun stabilisiert.
In Beute 1 befindet sich
1 Brutrahmen, in Beute 2 hat es 2 Rahmen mit Brut.
Und welche Überraschung – Volk Nr. 3 entfernt bereits Varroamilben, sie haben bereits einige kahlköpfige Brutzellen, die Bienen öffnen die infizierten Zellen und entfernen die Milben.
26. Dezember 07
Unsere
Königinnen unterbrechen die Brutaufzucht von November bis
Weihnachten.
Das ist von großem Vorteil im Kampf gegen die
Varroamilben.
In Beute 1, nachdem auch aus den verdeckelten Zellen
die Milben erntfernt worden waren,
beginnen sie wieder mit der
Brutaufzucht.
Heute konnte ich keine einzige Varroamilbe in den 3
Beuten vorfinden.
1. Februar 08
Die
Völker sind mit der Mandelblüte sehr gut losgegangen
und
auch das milde Wetter hat ihnen dabei schön geholfen.
Das ist
das Volk Nr. 3, das gleiche,
welches die Varroamilben im
vergangenen September ausgebissen hat,
wie man im vorletzten Foto
sehen kann. Die Brut ist jetzt
sehr gleichmäßig und
ich konnte keine einzige Varroa entdecken.
10. März 08
Wir
haben das Volk Nr. 3 in eine große Beute umgesiedelt.
In El
Paso machten wir im August letzten Jahres einige shakedowns
(Bienen abfegen)
auf die Plastik-HSC-Rahmen mit großen
Bienen für unseren Freund Wolfgang.
Das beste Volk war vor 4
Wochen in eine große Zarge umgesiedelt worden
und wir
konnten jetzt schon eine weitere aufstellen.
Dies
zeigt die Brut in den HSC-Plastikrahmen
Und
hier kann man sehen, dass die Bienen sehr gut die nun zugegebenen
kleinen
4,9mm Mittelwände ausbauen.
Dafür
brauchte ich sechs Jahre ohne die HSC.
Das
ist nun die Brut in den Kleinzellen-waben,
welche durch die
kleinen Bienen ausgebaut wurden.
Und
hier haben wir die Kleinzellen-Mittelwände nahe der Brut
eingehängt.
Der Honig und Pollen befindet sich in den
äußersten Rahmen.
In der Nähe der Brut bauen
die
Bienen die kleinen Zellen am besten aus.
Hier
kann man einen anderen Ableger sehen, in der Nähe
von
Todoque von unserem Freund Holger.
Dieser wurde auch im August
letzten Jahres mit großen Bienen erstellt.
Nun sind sie
schon sehr stark.
wir
haben sie nun auch auf eine große Zarge gewechselt